Leseprobe - Ungewöhnliche Geschichten

 

Plasmabeat oder die Bekehrung

 

Die bunt geteilte Eingangstür flog auf und Vern, Leena, Robby und Raahel torkelten aus der Technohöhle heraus. Die dumpfen Bässe dröhnten noch lange hinter ihnen her, obwohl sie sich relativ schnell von dem Gebäude entfernten. Es war kein Taxi zu sehen und so machten sie sich auf den langen Fußweg in die einzige Bude von den Vieren die sich eignete, um noch stundenlang weiter zu feiern. Vern’s herunter gekommenes Appartement lag in einem sehr miesen Viertel und nachts mußte schon aufpassen, das man nicht einem Junkie oder anderem durchgeknallten Verrückten in die Quere kam. Aber bis dahin hatte Vern immer Glück gehabt aber man mußte es ja nicht heraus fordern. Raahel wohnte noch immer bei ihrer Stiefmutter und den anderen drei Kindern. Bevor sie nicht einen guten Job fand, der wenigstens die hohen Mieten deckte, mußte sie sich jeden Tag die Schimpftiraden dieser schrecklichen Frau anhören. Ihr Vater war vier Jahre zuvor von einem betrunkenen Jungen überfahren worden und die Firma in der er gearbeitet hatte, rückte nur einen mageren Scheck heraus, der gerade mal die Miete für einen Monat deckte. Da der junge Junkie keinen Versicherungsschutz hatte, verlief alles weitere im Sande und niemand bezahlte für die arme Witwe und die vier Kinder auch nur einen Cent. Maggie, so hieß die Stiefmutter von Raahel, ihre richtige war der Geburt gestorben, ging neben ihren beiden Putzstellen auch noch anschaffen, was das meiste Geld einbrachte. Die Nachbarin paßte solange auf die drei Kinder auf. Raahel jobbte in einem Drive-Inn und konnte gerade mal davon ihre Kosmetik und den Stoff bezahlen, den sie wöchentlich brauchte. Die Zukunft sah düster aus, da kein besserer Job in Aussicht stand. Raahel hatte die Schule nach der sechsten Klasse verlassen und war lieber mit ihren Freunden umhergezogen. Aber dass dies kein Dauerzustand war, wußte sie auch. Sie wollte auf jeden Fall nicht auf der Straße enden und mit jedem schmierigen Junkie und stinkenden Fettwanst mitgehen und in die Kiste steigen müssen. Vern war da eine gute Alternative.
Er war nicht besonders helle und hatte auch keinen Job, aber sein relativ reicher Vater, Roger Bernstein, überwies ihm jeden Monat so viel Kohle, das er gut davon leben konnte. Sein Vater wusste aber nichts von den Kapriolen seines Sprößlings. Er nahm an, das dieser noch immer Maschinenbau studierte, was er aber seit längerer Zeit schon nicht mehr tat. Aber er war immer gut drauf, auch ohne Drogen und wusste meistens, wo die besten Partys stattfanden. Raahel überlegte sich schon lange, dass sie es mit ihm wenigstens eine Weile lang aushalten könnte.
Bei Leena und Robby klappte dies auch ganz gut, obwohl beide noch in die letzte Schulklasse der Erington-Highschool gingen und keiner von beiden eine rosige Zukunft vor sich hatte. Auch ihre Eltern waren recht mittellos und es war keine Besserung abzusehen. Seit dem Jahr 2234 war der Arbeitsmarkt so schlecht geworden, dass sie Unterstützung vom Staat annehmen mußten. Ab einem Alter über 38, war keine Arbeit mehr zu finden. Nur Tagelöhner konnten ab und zu noch mal etwas abstauben und für ein paar Stunden oder vielleicht sogar Tagen irgendeine Drecksarbeit verrichten. Und keiner der Elternpaare war unter fünfundvierzig. Robby schraubte hin und wieder in einer Autowerkstatt herum, wo er Oldtimer aus den 2010 Jahren wieder in Schuß brachte. Aber auch da kam es vor, das der alte Denby, der Besitzer des Schuppens, ihn wieder nach Hause schickte, weil die Geschäfte so schlecht liefen. Und Leena wollte gerne Köchin werden, auch ein toller Job, wenn man ihn denn bekam. Die einzige Chance für werdende Köche, waren die großen Ozeandampfer, wo man dann Wochen oder Monate auf See war und sich die Koje mit schwitzenden und stinkenden Fremdarbeitern aus den ärmsten Drittländern teilen mußte. Die Bezahlung war so schlecht, dass der Lohn nicht lange reichte und meistens schon an Bord verpraßt wurde, weil die Langeweile auch sehr groß war. Ein kleines Taschengeld blieb eventuell übrig. In den Restaurants in den Städten, gab es meistens schon überall Küchenroboter, die schneller und besser arbeiteten, außerdem für kleine Wartungskosten alles machten, was die Chefs verlangten, ohne zu murren und womöglich zu streiken oder auszufallen. Also, auch kein Weg um auf lange Sicht einigermaßen über die Runden zu kommen.
Aber Leena hatte sich diese Idee in den Kopf gesetzt, weil sie doch so gern kochte, sagte sie. Gerade als die Vier einen Straßenzug von Vern’s Appartement noch entfernt waren, hörten sie einen lauten und grellen Schrei. Eine junge Frau stürzte halbnackt aus einem Wohnblock, aus dem dritten Stock. Fast vor ihren Füßen klatschte die Blondine auf den Gehweg und war sofort tot. Raahel bemerkte sofort die unzähligen Einstiche an ihren nackten Armen und Beinen. Alle waren geschockt und verloren ein wenig, die vom Alkohol erzeugte Benommenheit. Von oben hörten sie nur ein lautes:
„Verdammte Schlampe, endlich hältst du die Schnauze!“
Raahel hielt sich am Arm von Vern fest und zitterte ein wenig.
„Ob sie tot ist?“
Robby trat einen Schritt mutig vor.
„Klar, was dachtest du denn? Die vielen Einstiche. War ein Junkie, die Kleine. Was soll’s, davon gibt es jede Menge. Aber sie hatte schöne Titten, schade drum.“
Die Brüste der Toten waren fast freigelegt, weil ihr Oberteil beim Aufprall zerrissen war. Leena stupste ihn hart in die Seite.
„Du bist ein Arschloch, weißt du das? Ich weiß gar nicht, warum ich eigentlich mit dir noch zusammen bin.“
Robby wollte sie in den Arm nehmen, aber sie sträubte sich.
„Ich schon. Weil ich der beste Hengst bin, den Du bisher hattest.“
Vern mischte sich ein.
„Halt die Schnauze, du Spinner. Sag lieber, was wir jetzt machen sollen? Die Bullen rufen?“
Robby schreckte sofort bei dem Wort „Bullen“ auf.
„Bist du irre? Wir vier sind doch auch vollgedröhnt. Erst verhören sie uns, nehmen uns wahrscheinlich als Zeugen mit auf die Station und dann sitzen wir dort die halbe Nacht, bis wir wieder nüchtern sind. Meinst du, dein Vater würde gerne eine Benachrichtigung der örtlichen Polizeistation erhalten?“
Daran hatte Vern gar nicht gedacht.
„Nee, stimmt Mann. Laßt uns schnell abhauen. Irgend jemand wird die Kleine schon finden!“
Leena mischte sich ein.
„Wir können die Arme doch hier nicht so liegen lassen.“
Raahel zog sie am Arm zurück.
„Doch, können wir. Ich will auch keinen Zoff mit den Bullen wegen der da haben. Los, wir ziehen uns zurück. Bevor noch irgendein Penner auf uns aufmerksam wird und uns später als Zeugen beschreibt.“
Das schien alle aufzurütteln. Sie rannten durch eine dunkle, schmale Gasse davon. Somit hatten sie einen kleineren Umweg zu gehen, aber das störte niemanden von ihnen in diesem Moment. Die Schreie der Frau klangen Leena noch immer in den Ohren, als sie schon längst die Eingangsstufen zu dem Wohnblock von Vernes Appartement erreicht hatten. Sie kamen ins Treppenhaus und mußten teilweise über den dort liegenden Unrat und auch über schlafende Penner hinweg steigen. Einige der Betonstufen waren kaputt und ganze Trittbreiten abgeschlagen worden. Die Wände waren beschmiert und ergaben im Ganzen einen düsteren Eindruck wieder. Als sie endlich im zweiten Stock angekommen waren, schluckte Vern, bekam große Augen und hielt die anderen mit ausgebreiteten Armen zurück.
„Seht ihr die Eingangstür? Sie steht halb auf. Als ich wegging, habe ich sie verschlossen und zweimal verriegelt. Jetzt haben diese Schweine doch bei mir eingebrochen. Wartet hier, ich gehe vor und schaue nach, ob noch jemand drin ist.“
Raahel meinte:
„Bist du dir da sicher, mit dem Abschließen?“
Verne war schon ein paar Schritte weiter und winkte nur ab. Dann schob er seine ramponierte Stahltür ein Stück auf. Die Kratzer wie auch das Graffiti waren schon vorher drauf gewesen. Genauso wie die drei Einschusslöcher eines durchgedrehten Nachbarn, der seine geflüchtete Frau bei Vern vor einiger Zeit vermutet hatte. Doch hatte die acht Millimeter starke Stahltür, das Schlimmste verhindert. Das Schloß sah unversehrt aus, aber das mußte nichts heißen.
Er tastete nach dem Lichtschalter und erwartete nach dem Klicken einen Lichtstrahl aus seiner grellen und über dem Sofa schwebenden Neonlampe, aber es blieb dunkel. Noch ein- zweimal versuchte er den Schalter, aber es tat sich nichts. Das trübe Flurlicht von draußen zeigte auch nicht mehr als ein paar Konturen der Möbel. Gerade als er sein Feuerzeug aus der Jacke gefummelt hatte, faßte ihm jemand auf die Schulter und er hätte beinahe vor Schreck aufgeschrien. Dann erkannte er aber Leena hinter sich.
„Na, was ist? Ist alles klar?“
„Mann, hast du mich erschreckt. Weiß nicht, sieht soweit bis jetzt alles okay aus, aber das Licht geht nicht mehr.“
„Vielleicht ein Stromausfall und der Hausmeister war hier. Hat der nicht einen Schlüssel?“
„Ja, schon. Aber der fette Sack kümmert sich doch schon seit Jahren einen Scheißdreck um die Mieter und deren Probleme. Weiß gar nicht, warum der überhaupt noch Geld dafür kriegt.“
Die anderen schlossen auf und langsam schoben sich alle vier weiter in das Appartement hinein. Raahel flüsterte als letzte in der Reihe:
„Hast du nicht irgendwo Kerzen, Vern?“
Vern antwortete nicht aber dafür griff er seitlich in eine Klappe in dem Bücherschrank und wollte eine Taschenlampe hervor holen. In diesem Moment knallte die Tür hinter ihnen laut scheppernd zu und das Licht erstrahlte so hell, das alle einen Moment geblendet waren. Drei Männer in Straßenanzügen standen um sie herum. Wie hatten die sich nur so anschleichen können, dachte Vern noch als die drei Gestalten ihnen etwas entgegen sprühten. Deshalb hatten sie eine Art Mundschutz auf, was Vern während er zu Boden ging, noch registrierte. Als die vier Teenager nach vier Stunden erwachten, saßen sie auf ungemütlichen Holzstühlen und waren jeweils an ihrem Stuhl gefesselt. Die Anzugtypen hatten es sich auf dem geflickten Ledersofa von Vern gemütlich gemacht. Vern kannte die Gesichter nicht, wollte aber Antworten von diesen Männern, auf seine Fragen. Sein Kopf schwirrte noch aber langsam kam er wieder durch.
Die anderen neben ihm ließen noch etwas die Köpfe hängen.
„Was soll denn das? Wer seid Ihr? Sucht Ihr Geld? Ich habe keins und Ihr werdet auch keine großen Wertsachen bei mir finden.“
Einer der Männer stand auf und stellte sich breitbeinig vor dem sitzenden Vern hin.
„Halt die Luft an, Kleiner. Wir wollen Dein Scheiß Geld nicht und Dich auch nicht ausrauben. Dein Vater, Mr. Rawlings, hat uns geschickt und er ist sehr unzufrieden mir Dir, um es mal harmlos auszudrücken. Was zieht Ihr vier hier ab, hä?“
„Was meinen Sie? Und wieso mein Vater? Ich glaube Ihnen kein Wort.“
„Das solltest Du aber, Bürschchen. Wir haben einen Auftrag von Deinem alten Herren bekommen und wir werden erst wieder gehen, wenn Du und Deine Freunde mit uns kooperieren, kapito?“
„Ich verstehe nicht, was Sie meinen?“
„Gut, scheinbar bist Du ziemlich schwer von Begriff, was? Dein Vater will wissen, warum Du Dein Studium geschmissen hast und Dich dafür mit diesen Versagern herum treibst?“
„Meine Freunde sind keine Versager. Und das mit meinem Studium ist alles okay!“
„Ach was. Was Du nicht sagst. Und wieso hat die Universität dann eine Anfrage an Deinen alten Herren geschickt, mit der Bitte um Antwort, warum die Zahlungen ausbleiben und Du nicht mehr an den Kursen teilnimmst?“
„Das geht nur meinem Dad und mich etwas an.“
„Tja, ich glaube, da irrst Du Dich. Rate mal, warum wir hier sind?“
Die Gedanken kreischten laut in Vern‘s Kopf und er begriff langsam, wie erst die Lage war. Wenn das stimmte, was dieser komische Kerl gesagt hatte, dann hatte sein Vater nicht nur die Zügel strammer gezogen, sondern seine Warnung wahr gemacht, es nicht durchgehen zu lassen, wenn er seine Zukunft hinschmiß. Dieses ganze Gesülze, mit - "Das bist Du Deiner seligen Mutter schuldig und als einziger Sohn müsse er der Tradition folgen, auch Ingenieur zu werden." Für was war eigentlich egal. Das mit dem Brief der Fakultät hatte er nicht kommen sehen.
Obwohl er eindringlich im Büro der Universität gebeten hatte, alle schriftlichen Anfragen und Briefwechsel über ihn laufen zu lassen, hatten sie sich natürlich an den zahlungskräftigen Geldgeber gewandt. Ewig lange konnte die Scharade ja auch nicht weiter gehen. Nun war wohl der Punkt gekommen, an dem Vern Rede und Antwort stehen mußte.
„Na Kleiner, ist in Deinem zugeknallten Kopf noch eine gesunde Zelle übrig?“
„Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
„Natürlich weißt Du das. Meinst Du, Dein Vater hätte sich nicht gründlich erkundigt, was jetzt hier bei euch abläuft?“
„Ich verstehe nicht.“
„Hör schon auf mich zu verarschen. Was zieht Ihr Euch denn immer rein, hä? Speed? LCDU? Oder Ragna4? Irgendwas von dieser Scheiße bestimmt, na?“
„Nein, wir trinken nur mal ein bißchen Alkohol, sonst nichts.“
Es klatschte laut und Vern hatte die flache Hand noch nicht mal kommen sehen. So schnell war der Bursche.
„Verarsch mich nicht. Du weißt noch immer nicht, mit wem Du es hier zu tun hast, oder? Ich kann sofort einen Drogentest mit euch durchführen. Kostet mich nur ein paar Minuten. Wie wär’s? Habt Ihr Lust dazu?“
Alle Teenager schauten überrascht.
„Als erstes werden wir mal die Umgangsformen ein wenig üben, was haltet Ihr davon?“
Vern schaute den Mann mit wütenden Augen an.
„Was soll das heißen? Was wollen Sie eigentlich von uns?“
„Zuerst möchte ich mich vorstellen, Mr. Rawlings Junior. Mein Name ist Hustler. Du darfst Mr. Hustler zu mir sagen.“
Vern entgegnete trotzig:
„Sie können mich mal.“
Wieder schlug der Typ ihm ins Gesicht. Diesmal aber heftiger.
„Das werde ich allem meinem Vater sagen. Sie überschreiten wohl Ihre Kompetenzen ein wenig.“
„Nein, das glaube ich nicht. Ich habe die volle Unterstützung Deines alten Herren. Er hat mir freie Hand gelassen. Also, wie sprichst Du mich an?“
Vern’s Wange brannte heiß von dem Schlag. Eine große Alternative hatte er nicht und wer wusste schon, wie weit dieser irre Typ letztendlich ging.
„Mr. Hustler.“
„Ah, na also. Geht doch. Ist schon viel besser. Und nun erzähl Mr. Hustler einmal, was Ihr Euch so für Zeug in die Birne knallt.“
„Nichts besonderes. Ein wenig von dem blauen Plasma. Ein paar Pillen und hin und wieder auch mal einen kleinen Joint.“
„Na, das ist doch mal ein Anfang. Wir werden nun ein kleines Experiment mit euch machen. Wenn Euch soviel an diesem Mistzeug liegt, werdet ihr doch nichts dagegen haben, jetzt und her davon ein wenig von allem zu kosten, oder?“
„Wie meinen Sie das?“
Mr. Hustler drehte sich weg und ging ans Fenster. Er wollte einen Aktenkoffer holen, der dort stand, dann zögerte er.
„Ach ja, habt Ihr vielleicht noch irgendwelche Drogen in den Taschen?“
Bis dahin hatten sich die drei anderen ruhig verhalten und geschwiegen aber nun meldete sich Robby zu Wort.
„Wenn Sie mich anfassen und durchsuchen, bringe ich Sie um. Das dürfen Sie gar nicht.“
Mr. Hustler machte ein Zeichen und darauf hin ging einer seiner Männer zu Robby und filzte ihn gründlich. Unter lautem Protest mußte er die Prozedur über sich ergehen lassen. Dann wurden auch die beiden Mädchen durchsucht. Insgesamt lagen am Ende drei kleine Beutel mit blauem Plasma, zwei Joints und ein paar Tabletten auf einem Tablett, welches Mr. Hustler irgendwo her gezaubert hatte.
„Ich nehme an, das ist alles. Die Wohnung haben wir schon durchsucht, als wir auf Euer Aufwachen gewartet haben und nichts weiter gefunden.“
Dann öffnete er den Aktenkoffer doch und ergänzte die auf dem Tablett liegenden Sachen, mit zusätzlichen Päckchen. Dann wand er sich kurz wieder an Vern.
„Willst Du noch etwas sagen, solange es Dir gut geht, Junge?“
„Das wagen Sie nicht. Sie bluffen doch nur. Machen Sie bloß keinen Scheiß, hören Sie?“
Ohne zu zögern wurde nun allen Vieren nacheinander ein paar Pillen und jede Menge blaues Plasma eingetrichtert. Anfangs wehrten sie sich noch und sträubten sich beharrlich aber nachdem sie die ersten Portionen intus hatten, wurden sie ruhiger und ließen es geschehen. Irgend jemand von den Männern schaltete die Musikanlage an und laute Punk und Rockmusik hallte durch das Appartement. Die Stricke wurden gelöst und trotzdem blieben alle Vier noch eine Weile auf ihren Stühlen sitzen, weil der Rausch schon eingesetzt hatte. Vern sah Mr. Hustler an, der grinsend mit ein wenig Abstand vor ihm stand als Robby plötzlich anfing mitzusingen. Er grölte falsch und laut zu den herben Punkrythmen. Raahel kam sich vor, als wenn sie in einem abwärts fahrenden Zug saß und die Fahrt immer schneller wurde. Sie hielt sich krampfhaft an dem Stuhl fest. Leena hingegen grinste nur die ganze Zeit und sprach mit irgendeiner imaginären Person und antworte auch für diese mit. Die rasende Fahrt von Raahel mit ihrem Traumzug wurde abrupt beendet als sie...