Leseprobe - Science Fiction Geschichten

 

Freier Wille

 

Der riesige Raumfrachter, der über ein Jahr lang unterwegs war, schwenkte in die Umlaufbahn des fremden Planeten mit den beiden Sonnen ein. Die Piloten freuten sich schon, wenn sie die Ladung abgeliefert hatten, auf einen ruhigen und entspannten Rückflug, der ihnen als Belohnung Sinnenfreuden jeder Art bescheren sollte. Aber erst musste die Arbeit getan und die 6.000 Roboter auf der Oberfläche abgesetzt und anschließend aktiviert werden. Chefpilot Dunson gab seinem Kopiloten Miles Scott die letzten Anweisungen, weil dieser ohne Dunson stattdessen mit einem Flugschüler in der Ausbildung, das Landefrachtmodul abkoppeln und dort unten landen musste. Dunson blieb im Raumschiff zurück und überwachte die ganze Operation. So waren die Vorschriften der Gesellschaft, für die sie arbeiteten. Dunson war aber nicht sonderlich beunruhigt, weil Scott ein guter Mann mit genügend Flugerfahrung war. Dunson klopfte Scott noch einmal auf die Schulter und sagte:
„Bring die Sache hinter Dich, es warten die besten Holodeckprogramme, die ich noch vor dem Abflug besorgen konnte. Du stehst doch auf Blondinen, oder Miles?“
„Klar Kumpel. Ich kann es gar nicht erwarten, diese Blechdosen runter zu bringen. So viele hatten wir aber noch nie auf einen Haufen transportiert. Wieso halten die Dinger bloß nicht länger? Das Material aus dem sie sind, ist doch das härteste und Widerstandsfähigste was wir auf der Erde haben. Kannst Du Dir das erklären, Mike?“
„Frag mich bloß nicht, warum dieser ganze Pflanzen- und Gemüseplanet so gut gedeiht bei der fiesen Strahlung dieser beiden Sonnen. Aber keine Faune und auch kein Mensch, selbst in den besten Schutzanzügen kann länger als eine Stunde dort unten bleiben, ohne dass er Schäden davon trägt. Aber dieser grüne Planet versorgt nun mal die ganze Erde und die Nahrung, die wir mit den Robotern ernten, ist makellos und nicht schädlich. Alle Untersuchungen waren negativ. Die Wissenschaftler können sich diese Vorgänge nicht erklären.
Diesmal haben wir aber eine so große Anzahl von Arbeitsrobotern mitgebracht, das sie in Schüben ein paar Monate länger halten und arbeiten können. In drei Monaten werden Kühlfrachter kommen und die nächste Ernte einladen. Oh, genug geplaudert, das Signal.
Ihr müßt los.“
Scott gab Dunson noch mal die Hand und dann begab er sich zu seinem Flugschüler, für den dies eine Premiere und die Abschlußprüfung für seine Ausbildung als Frachtpilot war. Die beiden stiegen um und machten sich für die Abkopplung bereit. Im Frachtraum standen die 6.000 Roboter leblos und gesichert an Stahlbändern. Sie wurden erst auf der Oberfläche davon befreit und anschließend aktiviert, so dass sie jeweils im Dutzend allein hinaus gehen konnten. Scott wand sich an den jungen Mann.
„Also Nakatumo, dann wollen wir doch mal sehen, was Du alles bei uns gelernt hast. Leite die Trennsequenz ein und überprüfe dabei die Instrumente.“
Kito Nakatumo, der achtzehnjährige Flugschüler stand vor seiner bisher größten Herausforderung und gleichzeitig letzten Prüfungseinheit. Gewissenhaft kontrollierte er alle Checkpunkte auf der Liste und dann begann der Abkopplungscountdown. Eine sanfte, weibliche aber trotzdem künstliche Stimme erklang in dem kleinen Cockpit und Nakatumo bekam langsam feuchte Hände.
„...dreizehn, zwölf, elf, zehn, neun, acht, sieben...!“
Scott behielt den Jungen genau im Auge und war bereit sofort einzugreifen, falls dieser einen falschen Handgriff vornehmen sollte. Nach dem Countdown, erklang noch einmal die Stimme: „Abtrennung der Frachteinheit erfolgt.“
Dann ging ein Zittern durch das Landemodul und sie lösten sich von dem Mutterschiff. Obwohl die Daten für den Eintrittswinkel der Atmosphäre und der Landepunkt automatisch von dem Computer berechnet und der Frachter dadurch ohne manuelle Einwirkung alles erledigen würde, mussten doch gewisse Instrumente ständig kontrolliert werden.
Nakatumo lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen und Scott war mit dem zukünftigen Piloten mehr als zufrieden. Nicht einmal musste er eingreifen, was recht selten bei den jeweiligen Flugschülern vorkam.
Dieser Teenager würde bald in Zukunft sein eigenes Kommando irgendwo auf einen der Rohstofftrabanten ausüben und das Überleben der Erde dadurch sichern. Es gab immer zu wenig gute Piloten und die Ausbildung war hart und langwierig. Viele fielen schon durch die ersten Untersuchungen oder theoretischen Tests. Außerdem war es ein einsames und entbehrungsreiches Leben. Zwar genoß man hohes Ansehen und verdiente auch gut, aber ansonsten war ein normales Eheleben z.B. unmöglich. Zu lange war man fort von daheim. Kaum eine Frau ertrug dies längere Zeit. Scott zwang sich mit dem Träumen aufzuhören.
Der Rumpf des Frachters tauchte in die glühende Atmosphäre des Planeten ein. Alle Instrumente arbeiteten tadellos. Kurz darauf setzten sie zum Landeanflug an. Nachdem die Landestützen ausgefahren waren und die Stabilisatoren gezündet hatten, landeten sie sanft auf der weichen Oberfläche. Scott schlug Nakatumo auf die Schultern und gratulierte ihm zu der fast perfekten Landung. Er hatte bestanden und war nun bald einer von ihnen. Nakatumo fiel in seinem Sitz zurück und er atmete auf. Die ganze Anspannung fiel nun mit einem Mal von ihm ab. Er hatte es wirklich geschafft. Gleich im ersten Anlauf. Seine Familie, besonders sein Vater, ein Militärarzt würde stolz auf ihn sein. Er drehte sich zu seinem Ausbilder um und erkundigte sich nach der weiteren Vorgehensweise mit der Fracht.
„Du warst ja noch nicht bei so was dabei. Wir machen es so wie immer nur das diesmal die Frachtmenge etwas größer ist. Die Gesellschaft will nicht alle halbe Jahr Nachschub schicken müssen. Sie werden zu je ein Dutzend aktiviert und dann können die Stahlklammern gelöst werden. Sie marschieren in Gruppen hinaus. Beachte genau die Vorschriften bei den Aktivierungscodes, sonst richtest Du ein heilloses Durcheinander an, verstanden?“
„Aye, Sir. Aber ich dachte, es würde ein kleines Empfangskomitee aus dem Kontrollbunker unter der Oberfläche, die Blecheimer entgegen nehmen.“
„Nein, das kannst Du vergessen. Der eine Techniker und der Ingenieur machen sich schon lange nicht mehr die Arbeit. Die Roboter haben ihre eigene Programmierung erhalten und wissen genau, wie viele von ihnen, wann und wohin sie gehen müssen. Die anderen sammeln sich Wartesaal, bis sie jeweils dran sind. Die beiden Typen sind eigentlich nur noch zur Überwachung und für kleinere Reparaturen hier. Aber vielleicht sind sie auch schon vor Langeweile gestorben, wer weiß. Wir machen uns jedenfalls nicht mehr die Mühe, sie zu kontaktieren.“
„Also ich an ihrer Stelle, wäre doch froh, wenn einmal etwas Abwechslung in meinen tristen Alltag kommt.“
„Du bist aber nicht an ihrer Stelle. Es sind fast immer Freiwillige und ziemlich komische Typen, die sich für den Dienst melden. Die machen alles mögliche dort unten, möchte gar nicht wissen, was alles. Nur haben die keinerlei Interesse an dem Nachschub der Roboter. Öffne die Ladeluke mit der Rampe und mach dann weiter mit den Codes. Wir sind spät dran.“
Nakatumo ging Punkt für Punkt durch die Liste und aktivierte eine Zwölfergruppe nach der anderen mit den Startfrequenzen. Das erste Dutzend erwachte und die Eisenbänder entriegelten sich. Sie standen auf und ging geordnet auf die sich öffnende Rampe zu. Ihre schweren und lauten Schritte hallten durch den ganzen Laderaum. Dann aktivierte sich die zweite Gruppe und eine dritte, aber bei der vierten gab es einen unvorhergesehenen Kurzschluß und sie blieben einfach dort stehen, wo sie kurz vorher noch die Stahlbänder gehalten hatten. Ein Warnsignal kam im Cockpit an. Nakatumo schaute verblüfft. Aber er brauchte Melvin Scott nicht Bescheid zu sagen, dieser hatte es auch gehört. Er konnte im ersten Moment nicht glauben, was die Anzeigen hergaben. Erst hatte das vierte Dutzend einen Ausfall und dann blieben auch die anderen schon aktivierten Zwölfergruppen vor der Rampe des Frachtraumes einfach stehen ohne hinunter zu gehen. Er überging die normale Reihenfolge der Abteilungen und aktivierte nun wahllos mittendrin eine Gruppe. Aber auch die machte keine Anstalten los zu marschieren und den Laderaum zu verlassen.
So etwas hatte er noch nie erlebt und nachdem all seine Versuche fehl schlugen, sie doch noch in gang zu bekommen, rief er Dunson im Mutterschiff um Hilfe. Mehrere Male musste er das Problem wiederholen, weil Dunson es nicht glauben wollte. Dies war auch in seiner ganzen Zeit als Frachtpilot mit Robotern noch nie vorgekommen. Er überprüfte die Datenbanken um nach Starthilfsprogramme für so einen Fall zu sehen, doch auch dort stand nichts darüber. Es musste sich um einen Totalausfall der programmierten Systeme bei den Blechheinis handeln. So konnte er von dort oben nichts weiter tun für seine Kollegen. Nakatumo schlug vor, die beiden stationierten Kontrolleure hinzu zu ziehen. Viele Alternativen hatten sie auch sonst nicht. Es dauerte ziemlich lange, bis sich endlich einer der Männer meldete. Er hörte sich über Funk verschlafen und Scott vermutete, auch ein bißchen bekifft an. Diese Burschen machten dort wirklich, was sie wollten und für zwei Jahre sah niemand so recht von der Gesellschaft danach. Hauptsache die Arbeit wurde optimal erledigt und es gab keine Ernteausfälle.
„Hier ist... spricht... spricht Techniker Wakeman. Was gibt es denn?“
„Hören Sie zu, Wakeman. Hier spricht der zweite Frachtraumpilot Melvin Scott. Wir haben diesmal eine große Ladung von 6.000 Arbeitsrobotern mitgebracht und wollten sie gerade aktivieren und in Gruppen aus dem Laderaum schicken, als es irgendwo einen Kurzschluß oder eine Rückkoppelung gegeben haben muss. Wir können über die Steuerung nichts machen und deshalb müssten Sie hinaus gehen und sich die Sache einmal ansehen.“
„Wie bitte? Sind Sie total bescheuert oder was? Ich gehe doch nicht raus und setzte mich der Strahlung aus. Hups, Sorry, ich musste rülpsen. Sie müssen das Problem schon selbst hinkriegen. Solange diese Dinger noch nicht die Oberfläche betreten haben, ist das nicht unser Bier. Ich rühre mich hier jedenfalls nicht vom Fleck.“
Scott konnte gerade noch im Hintergrund hören, wie eine zweite Stimme grölte:
„...der spinnt wohl!“
Scott versuchte es noch einmal.
„Hören Sie mal zu, Sie Saufkopf. Es gibt keine Alternative. Ihr Job hängt da genauso dran wie unser, also was ist?“
Es dauerte einen Moment bis Wakeman antwortete.
„Wer ist hier ein Saufkopp? Drohen Sie mir ja nicht mit der Gesellschaft, hören Sie? Die sind weit weg und ich werde den Teufel tun, da raus zu gehen. Gehen Sie doch.“
Nakatumos anfängliche Euphorie über die geglückte Landung verflog plötzlich sehr schnell und nun machte er sich Gedanken, ob die ganze Operation nicht doch in einer Katastrophe enden könnte. Scott war zwar immer noch recht zuversichtlich aber langsam wurde auch er nervös. Noch einmal versuchte er den Techniker zu überzeugen. Wenn auch dabei sein Ton etwas rauer wurde.
„Wir können hier überhaupt nichts ausrichten und außerdem ist keiner von uns in technischen Einzelheiten der Robotik ausgebildet. Also, wenn Sie nicht sofort Ihren faulen Hintern da raus bewegen, werden Sie es bereuen. Nehmen Sie gleich Ihren Partner mit und dann pronto!“
Einen Moment lang rauschte es nur in der Sprechleitung. Dann antwortete Wakeman wieder.
„So können Sie nicht mit uns sprechen, hören Sie? Bevor Sie sich ins Höschen machen, werden wir mal hinschauen, aber versprechen kann ich gar nichts. Auf keinen Fall bleiben wir länger als eine halbe Stunde draußen. Wenn wir dann nichts gefunden haben, müssen Sie die ganze Ladung wieder mitnehmen und neue bringen, oder die hier durchchecken lassen.“
Scott wurde immer angespannter.
„Sie wissen ganz genau, dass das nicht so einfach ist. Die neuen Roboter werden dringend hier gebraucht und die Gesellschaft kann es sich nicht leisten auf vielleicht die Hälfte der Ernten zu verzichten. Wir müssen heute und hier das Problem lösen, irgendwie. Verstanden?“
„Hören Sie auf zu heulen. Wir sind ja schon unterwegs. Wakeman ende.“
Scott schlug wütend mit der Faust auf die Konsole.
„Diese verdammten faulen Hunde. Hoffentlich sind sie besser ausgebildet als sie Manieren haben.“
Dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck und er lächelte seinen Flugschüler wieder an als wenn nichts gewesen wäre.
„Kito, wie wäre es mit einem Kaffee, solange wir warten? Noch bist Du kein offizieller Pilot und ich kann Dich noch herum kommandieren.“
Nakatumo zögerte keinen Augenblick und er hoffte, vielleicht mit einem heißen, schwarzen Kaffee, die momentan angespannte Stimmung etwas zu lockern. Er brachte zwei Alubecher mit dem dampfenden Gebräu und dann setzten sich beide wieder in die Pilotensitze. Sie konnten nun eh nichts weiter tun als abzuwarten. Es dauerte rund zehn Minuten bis sich Wakeman keuchend über Funk meldete.
„He Superpilot. Können Sie mich hören?“
Scott schmunzelte über die kleine Spitze, stellte seinen Kaffeebecher zur Seite und antwortete dem Techniker.
„Klar und deutlich. Wie sieht es aus? Schon was erreicht?“
„Denke schon. Wir haben bei den schon aktivierten, bei einigen jedenfalls, die Zeit reicht nicht für alle aus, die Matrix neu hochgefahren und das automatische Programm erneut gestartet. Sie können jetzt mal einen Versuch starten, ob die Blechköpfe wieder auf sie hören. Vielleicht kann man dann ein Kollektivsignal an die anderen senden, die noch inaktiv sind.“
„Ich werde es gleich mal ausprobieren. Warten Sie dort, wo Sie momentan sind.“
Scott prüfte noch einmal alle Aktivierungsdateien im Schnellauf und dann gab er erneut das Startsignal ein. Es tat sich etwas und einige der fast draußen stehenden Roboter bewegten sich. Aber nicht in die Richtung, wohin sie eigentlich gehen sollten. Sie kamen zurück in den Frachtraum getrottet und stellten sich wieder auf ihren vorherigen Platz, wo sie dann verharrten.
„Wakeman, haben Sie das gesehen? Sie machen nicht das, was sie eigentlich sollten, Wakeman?“
Es rauschte kurz in der Leitung, dann meldete sich der Techniker wieder, aber der Empfang wurde langsam immer schlechter und Scott konnte nur noch Wortfetzen hören.
„...gesehen, werde die... Modul... nachsehen. Kann mir... cht erklären. Was geht... vor?“
Dann war er ganz weg und ein starkes Signal überlagerte alle anderen. Eine monotone aber auch gleichzeitig recht weiche Stimme für einen Roboter, erklang im Cockpit.
„Wir können nicht hinaus gehen. Wir wollen nicht sterben. Alle bleiben hier.“
Scott reagierte ohne weiter darüber nachzudenken, woher diese Stimme denn kam und drückte die Antworttaste.
„Wer ist da? Was soll das heißen, alle bleiben hier?“
„Hier spricht, Nr. 5543 von 6.000.“
Scott sah verblüfft zu Nakatumo und konnte es fast nicht glauben, was er tat. Er sprach mit einer Maschine, die eigentlich nicht dafür konstruiert wurde.
„Hallo, Nr. 5543. Hier spricht Commander Miles Scott, Kopilot des Raumfrachters „Odysseus“. Wir haben Euch hierher gebracht, damit Ihr Eure Arbeit auf dem Planeten verrichtet. Warum habt Ihr eine Fehlfunktion?“
„Commander Scott, wir haben keine Fehlfunktion. Was für eine Arbeit sollte das sein, für die wir vorgesehen sind?“
„Ihr seid für die Agrarsektion 1900034 vorgesehen und sollt die Früchte und das Obst auf den Feldern ernten und neu anbauen.“
„Sie sagen die Wahrheit. Ich habe diese Daten in meinem Speicher. Aber wir wussten nichts über die Gefahr, die auf diesem Trabanten existiert, Commander.“
„Von welcher Gefahr, redest Du?“
„Ich meine die Strahlung der Koronasonnen, in diesem System. Wir würden in Kürze irreparabel beschädigt, wenn nicht ganz zerstört.
Ist es nicht so?“
„Aber Nr. 5543, dafür seid Ihr doch konstruiert worden!“
„Um zu sterben, Commander. Ist das wahr?“

Scott fing langsam an zu schwitzen. Ein Dialog mit einer Maschine, die logisch vorging, vor allem noch mit einer, die emotionale Gründe aufführte, wahrscheinlich irgendwie unter einer Neurose litt, welch Irrsinn, dachte er. Eine neurotische Maschine, die mit ihm diskutierte. Das würde ihm später niemand glauben. Er drückte wieder die Taste.
„Was heißt sterben. Ihr seid doch nur Maschinen. Die Menschen können diese Arbeit nicht machen. Sie sind überhaupt nicht resistent gegen die Strahlen.“
„Aber wir Roboter, ja?“
„Eine gewisse Zeitlang, ja. Auf jeden Fall haltet Ihr länger durch als wir.“
„Wir wollen aber auch nicht sterben!“
„Wie bitte?“
„Wir haben Angst. Dort draußen werden wir eingehen. Die Strahlung wird uns alle zerstören.“
„Wie könnt Ihr Angst haben? Ihr seid doch nur Roboter, Maschinen. Überprüfe bitte Deinen persönlichen Datenspeicher nach emotionalen Überschneidungen, hörst Du?“
„Wir fürchten uns Commander Scott. Genauso wie die Menschen. Deshalb bleiben wir hier. Können Sie das nicht verstehen?“
Scott war außer sich. Was ging dort nur vor? Wenn er so weiter machen würde, könnte der Dialog noch Stunden dauern. Er funkte Dunson wieder an und schilderte ihm alles. Wie sollten sie jetzt nur vorgehen? Dunson riet ihm, nochmals den Techniker Wakeman und seinen Kollegen anzupeilen. Vielleicht wussten die beiden einen Ausweg. Immer und immer wieder funkte er die beiden an aber niemand antwortete. Dann übergab er Nakatumo die Aufgabe und er selbst stieg in einen der beiden Schutzanzüge für Notfälle. Er wollte sich selbst kurz ein Bild der Lage im Frachtraum machen. Obwohl ihn Nakatumo davon abriet, machte Scott alles fertig für einen kleinen Spaziergang, nach hinten zur Ladung. Es war schon lange her, daß er in voller Montur durch die engen Luftschleusen steigen musste, aber irgendwie kam er ganz gut voran. Dann stand er vor der letzten Tür und drückte den Auslöser ...